Hund knabbert alles an? Ursachen & Tipps

französische bulldogge knabbert an schuhe

Zerfetzte Schuhe oder angeknabberte Stuhlbeine – spitze Hundezähne können einiges zerstören. Doch woran liegt es, wenn Hunde alles ankauen? Hier finden Sie Erklärungen und Tipps.

Der Hund knabbert alles an – fünf mögliche Ursachen

Wir stellen Ihnen die häufigsten Gründe vor, aus denen Hunde dazu neigen, Gegenstände anzuknabbern – oder sogar zu fressen. Natürlich kann es sich bei Ihrem Vierbeiner um eine Kombination der verschiedenen Ursachen handeln.

Junghunde im Zahnwechsel

Welpen kauen auf insgesamt 28 Zähnchen. Ab der 16. Lebenswoche fallen die Milchzähne aus und schaffen Platz für das Erwachsenen-Gebiss mit 42 Zähnen. Der Zahnwechsel dauert rund drei Monate. Ein Zeichen für den Zahnwechsel ist ein starkes Kaubedürfnis. Denn in dieser Zeit juckt das Zahnfleisch. Der Hund hat eventuell Schmerzen oder versucht, Wackelzähne loszuwerden. Viele junge Vierbeiner kauen gerne auf allem, was ins Maul passt. Helfen Sie Ihrem Gefährten mit passendem Kauspielzeug. Besonders gut eignet sich beispielsweise ein Kong mit einer gefrorenen Joghurt-Füllung. Die Kühle beruhigt das gereizte Hundemaul. Alternativ können Sie Ihrem Junghund Spielzeug geben, dass Sie im Tiefkühlfach gelagert haben. Hunde-Kauringe mit Noppen oder Rillen massieren das Zahnfleisch.

Der Hund knabbert Gegenstände aus Langweile an

Kauen erwachsene Hunde Gegenstände an, sind sie häufig unterfordert. Ihr erwachsener Hund knabbert alles an? Überlegen Sie, ob Sie Ihren Vierbeiner ausreichend beschäftigen. Hierzu gehören nicht nur Spaziergänge um den Block. Hunde sollten sich täglich mindestens einmal ausgiebig austoben können – bei Wind und Wetter. Wer lauffreudige Vierbeiner hat, sollte mit ihnen joggen oder Rad fahren. Zusätzlich zum körperlichen Training benötigt der Hund geistige Auslastung in Form von Spielen oder zu erledigenden Aufgaben. Trainieren Sie über den Tag verteilt immer wieder mit kurzen Übungen sein Köpfchen oder geben Sie Ihrem Vierbeiner kleine Suchaufgaben.

Der Hund knabbert alles an, weil er Stress hat

Kauen hat eine beruhigende Wirkung und eignet sich gut zum Stressabbau. Hunde können sowohl aus Unter- als auch aus Überforderung kauen. Denn in beiden Fällen hat der Hund Stress. Dies kann ebenfalls bei Besitzerwechsel oder in ungewohnten Situationen der Fall sein. Zum Beispiel, wenn Sie mit Ihrem Hund erstmals ein lautes Restaurant besuchen und er unter dem Tisch Holz nagt. Es ist wichtig, beim Abgewöhnen zweigleisig zu fahren: Ermöglichen Sie Ihrem Hund kontrolliertes Kauen auf Spielzeugen oder Trockenkauartikeln. Achten Sie gleichzeitig darauf, dass er entspannen kann.

hund knabbert an spiel © sanjagrujic / stock.adobe.com

Der Hund knabbert alles an, wenn er allein ist

Natürlich kann dem Hund beim Alleinsein langweilig sein, was ihn zum Kauen veranlasst. Doch wenn Ihr Vierbeiner bereits fünf Minuten nach Ihrem Weggehen seine Zähne in ein Tischbein gräbt, liegt die Ursache vor allem darin, dass er nicht gut allein bleiben kann. Dies versetzt ihn in Stress. Bauen Sie das Alleinbleiben langsam auf. Viele Halter reichen Ihrem Vierbeiner Kauspielzeug, bevor Sie weggehen. Denn es beruhigt, beschäftigt – und schont kaugefährdete Möbel. Allerdings empfehlen die meisten Hersteller, entsprechende Produkte nur unter Aufsicht zu füttern. Denn der Hund kann versuchen, zu große Teile zu verschlucken. Die meisten Hundehalter entwickeln mit der Zeit ein gutes Gefühl dafür, was ihr Vierbeiner ohne Gefahr zum Kauen bekommen darf.

Der Hund folgt seinem Instinkt

Natürlich können wir viel durch eine artgerechte Haltung positiv beeinflussen. Allerdings gilt: Mancher Hund knabbert alles an, weil es in seiner Natur liegt. Dies kann sich durch Stress oder Langweile verstärken und zu einer Gewohnheit werden. Bei einem Hund, der instinktiv gerne an allem kaut, gilt es genau auf Auslastung und erlaubte Kaugelegenheiten zu achten. Dem Hund das Kauen komplett abzugewöhnen, dürfte weder sinnvoll noch erfolgreich sein.

Besonders beliebt: Knabbern an Holz

Holz begegnet Mensch-Hunde-Teams auf jedem Spaziergang in vielerlei Form. Kein Wunder, dass die Vierbeiner gerne zubeißen. Äste, Rinde und kleine Zweige zählen zu den Lieblings-Kauartikeln vieler Hunde.

Ist es schädlich, wenn der Hund Holz kaut?

Dass wir den Hund davon abhalten, Möbel anzukauen, ist klar. Aber ist es schädlich, wenn er im Wald auf gefundenem Holz kaut? Viele Vierbeiner mögen das Knabbern an Holz besonders. Einige fressen sogar Rinde oder kleine Ästchen. Leider können die vermeintlichen Leckerbissen Verletzungen im Rachen verursachen. Holzstücke, die zwischen den Zähnen steckenbleiben, sind nicht nur lästig, sondern schmerzhaft. Noch schlimmer: Verschlucktes Holz kann zu Verletzungen im Magen-Darm-Trakt führen. Ist dieser nur gereizt, erbricht der Hund sich nach dem Holz-Essen. Im schlimmsten Fall kann es durch die spitzen Stücke zu Rissen und inneren Blutungen in Speiseröhre, Magen und Darm kommen. Bei passionierten Holzkauern sollten Sie darum ein alternatives Spielzeug in der Tasche haben. Oder Sie bauen Übungen und kleine Spiele in den Spaziergang ein – so verliert Ihr Vierbeiner das Interesse am Holz.

Ist es ein Hinweis auf einen Mangel, wenn der Hund Holz kaut?

Es ist nicht bewiesen, dass Hunde Holz kauen, weil Ihnen Mineralien oder Vitamine fehlen. Bei kaufreudigen Junghunden, die eine ausgewogene Ernährung erhalten, brauchen Sie sich darüber keine Gedanken zu machen. Kaut ein älterer Hund plötzlich verstärkt Holz, sprechen Sie Ihren Tierarzt darauf an. Achten Sie unabhängig vom Kauverhalten auf eine hochwertige Ernährung Ihres Hundes mit einem hohen Fleischanteil.

Ihr Hund knabbert alles an? Unsere Erste-Hilfe-Tipps

Erziehen Sie konsequent, indem Sie dem Hund Alternativen für Schuh und Co. anbieten

  • Alternative: Spielzeuge, die den Kautrieb befriedigen
  • Alternative: Snacks aus getrocknetem Fleisch wie Pansen oder Ochsenziemer, Geweih-Snacks
  • Alternative: Kauwurzeln oder Kauholzstäbe aus Kaffeeholz
  • Sorgen Sie für geistige und körperliche Auslastung
  • Ihr Hund hat Stress? Entspannen Sie die Situation, wenn möglich
  • Räumen Sie Verlockendes wie Schuhe mit Lammfell weg
  • Schützen Sie Ihren Hund vor Gefährlichem wie Stromkabel, giftigen Pflanzen, Putzmittel
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