{"url":"https://www.zooplus.at/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/hundeseuche","title":"Parvovirose (Hundeseuche)","mag_id":299414,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":118725,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":118722}
Die Allgemeinuntersuchung gibt dem Tierarzt erste Hinweise auf eine mögliche Parvovirose.
Viren zählen zu den zahlreichen Gefahren für die Gesundheit unserer geliebten Fellnasen. Ein besonders schlimmer Vertreter ist das Canine Parvovirus. Erfahren Sie, wie sich die Parvovirose (Hundeseuche) äußert, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie Ihren Hund davor schützen können.
Die Parvovirose (Hundeseuche) ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die mit sehr starken Symptomen einher geht. Vor allem für junge und ungeimpfte Hunde kann sie schnell tödlich verlaufen. Wird rechtzeitig mit einer Behandlung begonnen, steigen die Überlebenschancen aber deutlich.
Symptome: Was sind die wichtigsten Anzeichen der Hundeseuche?
Direkt nach der Übertragung können Fieber und eine allgemeine Mattigkeit beim Hund auftreten. Nach einer Inkubationszeit von vier bis sieben Tagen führt die Parvovirose in der Regel zu starkem und anhaltendem Erbrechen.
Es folgt wässriger, meist blutiger Durchfall, der sehr übelriechend sein kann. Durch die Störungen des Magen-Darm-Systems verliert der Hund außerdem sehr viel Flüssigkeit, was zur Dehydratation führt.
Neben dem Magen-Darm-Trakt greift der Parvovirus das Herz und das Immunsystem des Hundes an. Hierdurch kommt es zu Herzmuskelentzündungen und Sekundärinfektionen.
Besonders Welpen, ungeimpfte Junghunde und alte Hunde können an den Folgen der Hundeseuche sterben. Meist ist dann ein stark geschädigter Herzmuskel die Todesursache.
Die wichtigsten Krankheitssymptome der Parvovirose im Überblick:
Diagnose: Wie lässt sich die Parvovirose beim Hund nachweisen?
Erbrechen und Durchfall können verschiedenste Ursachen haben. Der Tierarzt begibt sich also durch eine ausführliche Befragung des Besitzers und durch eine Allgemeinuntersuchung auf Spurensuche.
Besteht der Verdacht einer Infektion mit dem Caninen Parvovirus (CPV) leitet er anschließend spezielle Untersuchungen ein: Im Rahmen einer Blutuntersuchung zeigt sich typischerweise ein Mangel an weißen und roten Blutkörperchen, sowie den Blutplättchen. Deshalb ist die Parvovirose auch unter dem Namen Panleukopenie bekannt. Übersetzt bedeutet Panleukopenie einen Mangel an allen weißen Blutkörperchen.
Ein direkter Nachweis des Virus kann des Weiteren über den Kot erfolgen.
Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Erkennt der Tierarzt die Parvovirose frühzeitig, lassen sich viele Hunde retten. Erkrankte Tiere müssen dazu in der Regel intensiv stationär betreut werden. Hier erhalten sie die notwendige Behandlung, die vor allem darauf abzielt, den teils schweren Krankheitssymptomen entgegenzuwirken.
Folgende therapeutische Maßnahmen sind empfehlenswert:
Infusionen gegen den Flüssigkeitsverlust
Antibiotika zur Vermeidung von Sekundärinfektionen
Wärme
Magenschutztabletten
Medikamente gegen Übelkeit
Schmerzmittel
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen bei der Parvovirose?
Kann man die Hundeseuche rechtzeitig diagnostizieren und gleich mit der Behandlung beginnen, ist die Prognose – gerade bei erwachsenen Tieren – meist sehr gut. Besonders gefährlich sind hierbei die ersten Krankheitstage einer Parvovirose. Hat der Hund die ersten vier bis fünf Tage überstanden, steigt die Überlebenschance wieder an.
Gefährlicher ist die Erkrankung hingegen für junge Tiere. Da das Immunsystem von Welpen noch unausgereift ist, ist ihre Überlebenschance etwas niedriger. Auch ungeimpfte Junghunde haben ein höheres Risiko, an der Hundeseuche zu sterben.
Ursachen: Wie kommt es zur Erkrankung?
Auslöser der Parvovirose ist das Canine Parvovirus 2. Es kommt in verschiedenen Varianten (a, b und c) vor, die unterschiedlich starke Krankheitsverläufe hervorrufen.
Das Canine Parvovirus 2b kann neben Hunden übrigens auch Katzen befallen. Das Virus ist hoch ansteckend und überlebt lange in der Umwelt.
Da betroffene Tiere an Durchfall leiden, verbreitet sich der Krankheitserreger (besonders in größeren Hundegruppen) schnell. Eine Ansteckung ist auch indirekt über den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen möglich.
Im Körper des Hundes dringen die Viren über das Blut in Zellen mit einer hohen Teilungsrate ein. Dazu zählen vor allem die Schleimhaut von Magen und Darm, die Herzmuskelzellen und lymphatisches Gewebe wie das Knochenmark. Diese typische Verteilung des Virus im Körper erklärt auch die klassischen Symptome der Parvovirose – nämlich Erbrechen, Durchfall und Mattigkeit.
Vorbeugen: Wie vermeide ich die Parvovirose beim Hund?
Da die Hundeseuche sehr gefährlich für Ihren Hund werden kann und potenziell tödlich verläuft, ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
Impfung
Seit den 70er-Jahren gibt es eine Impfung gegen das Canine Parvovirus. Im Körper des Hundes werden Antikörper gebildet und er erkrankt bei Kontakt mit dem Virus nicht.
Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission lautet: Junge Hunde werden erstmals acht, zwölf und sechzehn Wochen geimpft. Nach einem Jahr wiederholt der Tierarzt die Impfung, womit die Grundimmunisierung abgeschlossen ist. Danach muss alle drei Jahre aufgefrischt werden.
Schutzmaßnahmen im Fall einer Erkrankung
Um die Infektion anderer Hunde zu vermeiden, müssen Hundebesitzer im Fall einer Erkrankung sofort präventive Maßnahmen ergreifen.
Wichtig: Da erkrankte Tiere das Virus etwa eine Woche lang mit dem Kot ausscheiden, müssen Sie Ihren Hund sofort isolieren. Belassen Sie alle Gegenstände im Aufenthaltsbereich des Hundes unbedingt an Ort und Stelle, damit das Virus nicht verschleppt wird.
Tragen Sie während des Kontaktes mit dem erkrankten Hund Einmalhandschuhe und ziehen Sie sich nach dem Kontakt um. Kot müssen Sie sofort entfernen und Kotplätze, Futterplätze, Spielzeuge und Flächen regelmäßig desinfizieren.
Achten Sie bei der Wahl des Desinfektionsmittels außerdem darauf, dass es gegen das Canine Parvovirus wirksam ist. Denn nicht alle Mittel können dem Virus etwas anhaben.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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