Das Beste aus verschiedenen Hunderassen kombinieren, um einen optimalen Familienhund zu schaffen – dieser Grundgedanke bildet die Basis für den Elo, bei dem es sich allerdings nicht um eine von einem internationalen Dachverband anerkannte Rasse handelt.
…trotzdem sieht der Elo mit dem langen Fell und den Stehohren schon auf den ersten Blick aufgeweckt und freundlich aus. Doch die Optik spielt eher eine untergeordnete Rolle in der Elo-Zucht. Das Erscheinungsbild eines Elos ist natürlich von den Rassen geprägt, die an seiner Entstehung beteiligt waren – dazu später mehr. Allerdings treten bei der Elo-Zucht gesundheitliche Aspekte gegenüber der einheitlichen Optik in den Vordergrund. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Größen: Es gibt den Klein-Elo mit einer Schulterhöhe von bis zu 45 cm, der um die 15 kg wiegt. Ein Groß-Elo kommt auf eine Schulterhöhe von bis zu 60 cm und bringt dabei bis zu 35 Kilogramm auf die Waage. Elos sollten ihre Rute eingerollt über dem Rücken tragen. Über dem kräftigen Kopf ragen zwei spitz zulaufende Stehohren, der Stop ist ausgeprägt und der Fang kurz. Auch hinsichtlich der Fellbeschaffenheit gibt es zwei Varianten: Rauhaarige Elos haben ein Fell, das dem Haarkleid von Bobtails ähnelt und sich entgegen der Bezeichnung weich anfühlt. Glatthaarige Elos haben an den Läufen und im Gesicht kürzeres Fell. Außer Merle sind bei Elos alle Farben erlaubt, besonders erwünscht sind allerdings reinweiße Hunde mit Flecken.
Geschichte des Elos
Der Elo entstand im Jahr 1987, als die deutschen Hundezüchter Marita und Heinz Szobries sich zum Ziel setzten, das Beste aus den Rassen Old English Sheepdog (Bobtail), Chow Chow und Eurasier in einer neu geschaffenen Rasse zu vereinen: Angelehnt an diese drei Ausgangsrassen nannten sie die aus dieser Selektion hervorgegangenen Vierbeiner Eloschaboro, heute kurz: Elo. Dabei war die Optik zweitrangig, wichtig war dem Züchter-Paar vor allem ein Verhalten, das den Elo zum idealen Familienhund prädestinieren sollte. Die neu geschaffene Rasse sollte das ursprüngliche Wesen des Eurasiers mit dem sanften Charakter eines Bobtails vereinen und dabei außerdem die Gesundheit in den Fokus rücken. 1995 entstand der Wunsch nach einem kleineren Begleithund, der die bisher erzielten positiven Eigenschaften des Elos aufwies. Man kreuzte daraufhin Pekingesen, Kleinspitze und Japan-Spitze ein, so dass bei ansonst gleichen Zuchtzielen ein Hund von handlicher Größe entstand.
Der Elo – ein „Designerhund“?
Der Elo ist eine „Marke“, weswegen er häufig auch mit einem Copyright-Zeichen hinter seinem Namen geschrieben wird. Was erst einmal befremdlich wirkt, macht bei näherer Betrachtung Sinn, schließlich steht jede Hunderasse für bestimmte Eigenschaften und für ihre jeweilige Geschichte. Die Elo-Markeninhaber sind die Gründer der „Rasse“. Sie schützen den Elo als „Marke“ davor, dass jedermann Hundemischlinge unter diesem Namen verkaufen kann, ohne die Kriterien an die Zucht zu erfüllen. Dies beugt schwarze Schafe unter den Hundezüchtern vor, insbesondere, da der Elo nicht von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt wird und es somit nicht möglich ist, die Rasse regulär in einem Verein zu züchten. Und hier setzt auch ein Kritikpunkt an, den manche Hundefreunde den Rassegründern und ihren Unterstützern vorwerfen: Der Elo sei keine Rasse, sondern „nur ein Mischling“ und die Nachkommen glichen Wundertüten mit variablem Aussehen und Charakter. Elo-Interessenten sollten sich mit diesem Argument auseinandersetzen, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Allerdings ist festzuhalten, dass die zugelassenen Elo-Züchter vielfach strengere Auflagen erfüllen müssen, als es bei Züchtern, die der FCI angehören, der Fall ist. Zudem findet – laut eigenen Angaben der Züchter – eine Selektion nach dem optimalen Wesen statt. So erhalten Käufer immerhin mehr Sicherheit als bei Hybrid-Rassen wie dem „Labradoodle“. Aber: Finden sich dann nicht auch passende Mischlinge im Tierheim, die vom Wesen her ebenso überzeugen können? Andererseits könnte man auf die Kritik, dass der Elo ein „Designerhund“ sei, antworten: Trifft dies nicht auf jede Hunderasse zu, die bestimmte, von Menschen gesetzte Kriterien erfüllen soll? Darunter auch oftmals eher bedenkliche Merkmale wie platte Nasen, viele Falten und eine extreme Größe. Zumindest lässt sich sagen, dass die Idee hinter dem Elo eine menschen- und tierfreundliche ist.
Charakter
So sollte ein Elo sein
Das Ziel der Elo-Zucht war und ist die Züchtung eines optimalen Familienhundes – entsprechend weist er im Idealfall auch zahlreiche Merkmale auf, die ihn hierfür prädestinieren. Die Rasse hat ein eher ruhiges Temperament und gilt als wachsam, ohne dabei zum Kläffen zu neigen. Elos vertragen sich in der Regel wunderbar mit Artgenossen oder anderen Heimtieren. Fremden gegenüber verhalten sie sich meist distanziert, jedoch nicht aggressiv oder scheu. Sie strahlen Gelassenheit aus und sind nicht leicht aus der Ruhe zu bringen. Zudem haben sie wenig oder gar keinen Jagdtrieb, was Spaziergänge mit ihnen entspannt macht. Kleine Elos sind tendenziell etwas lebhafter als die größere Variante.
Elo-Erziehung
Wer bereits Hundeerfahrung mitbringt, wird sich in jedem Fall leichter tun, wenn es darum geht, einen Elo zu erziehen, denn: Auch wenn ein Elo von seinen Anlagen her ein traumhafter Familienhund sein kann, benötigt er eine kundige und konsequente Erziehung. Selbst beste Anlagen können Erziehungsfehler nicht kompensieren. Ersthundebesitzer sollten sich also umfangreich informieren und einlesen, bevor sie einen Elo einziehen lassen. Respektiert er seine Halter nicht als kompetente Führer, wird er schnell versuchen, selbst zu bestimmen, wo es lang geht – und das frei nach Schnauze. Unterordnung fällt dem heranwachsenden Elo schwer, doch mit liebevoller Konsequenz bringen Sie ihn zuverlässig dazu, die einmal erlernten Regeln zu befolgen. Ein Elo wird immer zur Dickköpfigkeit neigen – gönnen Sie ihm diese, wenn er die Grundregeln beherrscht, denn dieser Charakterzug macht auch die Persönlichkeit der Rasse aus. Besuche in der Welpenspielstunde sowie anschließend in der Hundeschule runden die Erziehung eines Elo ab.
Gesundheit aus optimaler Zucht
Wer einen Elo möchte, sollte sich bei einem entsprechenden Züchter nach Welpen erkundigen. Diese sollten in jedem Fall der „Elo-Zucht und Forschungsgemeinschaft“, kurz EZFG, angehören, denn es gibt für den Elo im Unterschied zu anerkannten Hunderassen keinen Dachverband wie die FCI, die Rassevereine unter sich vereint. Seriöse Elo-Züchter gehören der EZFG an – ohne Wenn und Aber! Um seine Schützlinge vor Erbkrankheiten zu schützen, sollte der Züchter gemäß den Vorschriften beziehungsweise Empfehlungen der EZFG die Elterntiere via Röntgen auf Hüft- und Ellbogendysplasie und kleine Elos auf einen korrekten Stand der Kniescheibe untersuchen lassen sowie diverse Augenuntersuchungen von zertifizierten Tierärzten durchführen lassen. Im europäischen Ausland wäre hierfür am besten ein Tierarzt des European College of Veterinary Ophthalmologist (ECVO) aufzusuchen. Auf der Internetpräsenz der EZFG finden Sie zahlreiche aktuelle Statistiken rund um die Gesundheit des Elo, denn diese bildet einen Schwerpunkt der Zuchtbemühungen. Bei guter Gesundheit und Pflege erreichen die Vierbeiner ein Alter von durchschnittlich 12 bis 14 Jahren, wobei die kleinere Variante tendenziell etwas älter werden kann.
Ernährung
Gesunder Genuss
Die Ernährung eines Elos ist unkompliziert: Reichen Sie ihm ein gutes Futter, das sich durch einen hohen Anteil Fleisch auszeichnet und kein Getreide oder Zucker enthält. Wiegen Sie Ihren erwachsenen Gefährten am besten alle zwei Wochen, um sein Gewicht unter dem mittellangen Haar im Blick zu halten. So können Sie die Ernährung rechtzeitig anpassen, sollte Ihr Elo unerwünscht zu- oder abnehmen. Futterumstellungen sollten langsam erfolgen – mischen Sie täglich etwas mehr des unbekannten Futters in das bereits bekannte. So beugen Sie Durchfall oder anderen Unverträglichkeitsreaktionen vor. Wenn Sie ihm eine Gaumenfreude bereiten möchten, geben Sie ihm ab und an Kauknochen oder Trockenkauartikel wie Rinderohren – hiermit wird er sich gerne beschäftigen. Als Belohnungssnack eignen sich Leckerlis ohne Zucker, beispielsweise Zahnpflegesnacks. Aber denken Sie daran: Auch kleine Mini-Spiele oder Streicheleinheiten können eine effektive Belohnung sein – und das ganz ohne Kosten und Kalorien! Frisches Trinkwasser sollte immer zur freien Verfügung stehen.
Pflege fürs Elo-Fell
Das Elo-Fell gepflegt zu halten, erfordert regelmäßiges Bürsten und Striegeln, ist allerdings in der Regel nicht übermäßig aufwändig. Konsequent sollten Sie allerdings sein, damit Ihr Vierbeiner nicht verfilzt. Insbesondere im Frühjahr und Spätherbst greifen Sie am besten täglich zur Hundebürste, denn während des Fellwechsels können sich schnell Knötchen im Hundehaar bilden. Gewöhnen Sie bereits den Welpen an die Pflegeroutine. Zudem reduzieren Sie durch das Bürsten die in der Wohnung umherfliegenden Haare. Tipp: Von einer Sommerschur des Elo, dessen Fell aus Deckhaar und Unterwolle besteht, ist grundsätzlich abzuraten, denn diese kann zu Haarschäden bis zum stellenweisen Ausfall des Deckhaars führen. Im ersten Lebensjahr sollten Sie Ihren Elo gar nicht waschen, im Erwachsenenalter nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Verwenden Sie dann ein mildes Hundeshampoo.
Entspannung durch Bewegung
Auch wenn der Elo ein ruhiger und ausgeglichener Hund ist, braucht er viel Auslauf. Sein Ehrgeiz in Sachen Hundesport hält sich eher in Grenzen, aber ausgiebige Spaziergänge sind notwendig, um einen Elo auszulasten. Dabei sind die meisten Vertreter ohne Jagdtrieb, was die Ausflüge recht entspannt machen kann, aber: Eine Garantie für einen Elo ohne Jagdtrieb gibt es nicht! Er kann ab einem Alter von einem Jahr daran gewöhnt werden, Sie am Fahrrad oder beim Joggen zu begleiten, doch sollten Sie die Sporteinheiten immer an den Trainingszustand Ihres Vierbeiners anpassen. Hundesport ist zwar nicht zwingend notwendig, um einen Elo auszulasten, aber viele Hunde – und ihre Menschen – finden großen Spaß daran und schätzen die Abwechslung. Probieren Sie aus, was Ihrem Vierbeiner Freude bereitet: Agility, Tricks lernen, Dog Dancing – erlaubt ist, was Ihnen und Ihrem vierbeinigen Gefährten gefällt!
Passt ein Elo zu mir?
Diese Rasse gilt als sehr anpassungsfähig und eignet sich sowohl für Familien wie auch für alleinstehende Menschen, die viel Zeit für ihren Hund haben. Dabei muss er keinesfalls ständig beschäftigt werden, möchte aber gerne mit seinem Zweibeiner zusammen sein, denn Elos sind nicht gerne allein. Diese ausgeglichenen Hunde lassen sich sowohl in einem Häuschen im Grünen als auch in einer geräumigen Stadtwohnung halten – bedenken Sie aber bei einer Etagenwohnung, dass Ihr Vierbeiner nicht viele Treppen laufen sollte und dass Sie täglich ein Stück Natur mit Ihrem tierischen Gefährten erkunden sollten.
Sie haben Kinder? Ihr Elo wird sie lieben! Die Vierbeiner gelten als optimale Familienhunde und können – sofern Ihr Nachwuchs die grundlegenden Regeln im Umgang mit Tieren kennt – zum besten Freund von Kindern werden. Dennoch sollten Sie natürlich Hund und Kind bis zu einem gewissen Alter nie unbeaufsichtigt lassen und zudem dafür sorgen, dass Ihr Elo sich zurückziehen kann, wenn es ihm zu viel Trubel wird. Mit anderen Haustieren kann dieser Hund gut harmonieren, insbesondere, wenn er als Welpe an sie gewöhnt wurde.
Wo finde ich einen Elo?
Wenn Sie einen Elo-Welpen suchen, kaufen Sie diesen ausschließlich bei einem vom EZFG anerkannten Züchter, der seine Schützlinge nur mit Papieren des Vereins abgibt. Nur hier haben Sie Gewissheit, dass die Elterntiere reglementierten Vorgaben der nicht vom FCI-anerkannten Rasse entsprechen und sowohl Wert auf Gesundheit als auch auf eine fachgerechte Prägung gelegt wurde. Eine Liste sämtlicher Züchter finden Sie beim EFZG – die meisten davon befinden sich in Deutschland, allerdings sind auch Züchter in Dänemark, Österreich, der Schweiz und Belgien gelistet. Insgesamt gibt es in diesen Ländern um die 130 Züchter. Auch bei der Vermittlung von älteren Elos kann Ihnen die EFZG weiterhelfen.
Tipp: Wenn Sie einen älteren Hund suchen, schauen Sie doch im Tierschutz vorbei – hier finden sich zahlreiche Mischlinge, die durchaus Elo-Ähnlichkeit besitzen können und Sie mit ihrem Charme um die Pfote wickeln!
Wir wünschen Ihnen eine wunderbare Zeit mit Ihrem Elo!
Der Kokoni ist in seiner Heimat Griechenland weit verbreitet. Er wird jedoch kaum professionell gezüchtet, sondern vermehrt sich mehr oder minder unkontrolliert auf der Straße. Dementsprechend gibt es auch viele Kokoni-Mischlinge und ein uneinheitliches Erscheinungsbild dieses kleinen, fröhlichen Energiebündels.
Der English Shepherd ist ein cleverer, vielseitiger Arbeitshund. Erfahren Sie mehr zu seinen Besonderheiten und Anforderungen an Haltung, Pflege und Co.
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