Wenn ein Germanischer Bärenhund durch das Wohnzimmer wuselt, können schon mal die Kaffeetassen klappern. Der manchmal unbeholfen wirkende Hund hat seine breite Rute und seine ausladende Brust nicht immer unter Kontrolle. Deshalb wirkt er schnell wie ein tapsiger Bär.
Versteht sich der Bärenhund mit Kindern und anderen Haustieren?
Im Umgang ist der Germanische Bärenhund relativ harmlos und friedfertig. Das bekommen auch Kinder schnell mit und verlieren schon nach kurzer Zeit die Angst vor dem großen Tier.
Verspielt und verschmust wie er ist, macht der Germanische Bärenhund sehr viel mit, bevor es ihm zu viel wird. Ist dieser Punkt erreicht, zieht er sich in der Regel diskret zurück, anstatt zu beißen oder zu kläffen. Auch den meisten tierischen Mitbewohnern gegenüber zeigt er sich friedlich.
Ist der Germanische Bärenhund ein Herdenschutzhund?
Zwar gelten Vertreter der Hunderasse als Herdenschutzhunde. Das oft aggressive, provokante Wesen dieser Gruppe sucht man bei den meisten Germanischen Bärenhunden jedoch vergeblich. Trotzdem ist der Hund wachsam und beobachtet seine Umgebung genau.
Sein defensiver Schutztrieb äußert sich in angemessenen, blitzschnellen Reaktionen, sobald er Gefahr für seine Familie wittert. Er schiebt sich dann sofort zwischen den Angreifer und die Herde, um eine unüberwindbare Barriere zu bilden. Übergriffe auf seinen Herrschaftsbereich duldet er nicht. Dabei bleibt er jedoch erstaunlich ruhig. Aggression zeigt er nur im absoluten Notfall.
Wie erzieht man Germanische Bärenhunde richtig?
Das Verhalten des Germanischen Bärenhundes hängt stark von seinem Wesen ab. Und das eröffnet durchaus ein breites Spektrum. Eigenwilligere Rassevertreter verlangen schon ab der Welpenzeit eine konsequente Hand und viel Erziehung.
Um das Wesen Ihres Wunschvierbeiners vorab besser einschätzen zu können, sollten Sie sich beim Züchter unbedingt die Zuchtlinie genau ansehen. Manchmal sind Listenhunde oder Kampfhunde eingekreuzt, die das Verhalten des Hundes prägen.
Gut zu wissen
Durch die uneinheitliche Zucht fällt das Wesen der Hunde sehr unterschiedlich aus. Es gibt unkompliziertere und anspruchsvollere Exemplare.
Das variable Verhalten der Rasse äußert sich zum Beispiel beim Jagdtrieb sehr deutlich: Manche Hunde zeigen keinerlei Interesse daran, ein Tier zu verfolgen und zu erlegen. Andere Exemplare hingegen verschwinden bei jeder Gelegenheit im Wald.
Daher der Rat: Lernen Sie Ihren Hund kennen und passen Sie die Erziehung an seine individuellen Qualitäten an.
Sanft aber kraftvoll
Nicht zu vernachlässigen sind die Größe und die daraus resultierende Kraft der Hunderasse. Selbst wenn Ihr Vierbeiner gut erzogen und folgsam ist: Vergessen Sie nie, dass ein Hund mit 80 Kilogramm Körpergewicht eine Naturgewalt darstellt. Zieht er unkontrolliert an der Leine, werden Sie in der Regel das Nachsehen haben.
Folgsamkeit und Disziplin sind das A und O, um jederzeit die Oberhand zu behalten. Legen Sie deshalb von Anfang an Wert auf eine solide Erziehung.