Hunde sind oft einfacher zu erziehen als Katzen. Sie sollten also zuerst feste Regeln für Ihren Hund aufstellen. Katzen sind Freunde. Sie dürfen nie gejagt werden – auch nicht beim Spaziergang auf der Wiese oder beim Vorbeigehen an Nachbars Garten. Je früher Sie Ihrem Hund deutlich machen, dass Katzen weder Beute noch Feinde sind, umso fester wird sich diese Lektion einprägen.
Je freundlicher Ihr Hund auf Katzen zugeht, desto einfacher wird die Zusammenführung. Sie kennen Ihren Hund am besten, haben ihn bisher erzogen und wissen, welche Art von Belohnung er liebt. In jedem Fall wirkt ein Lob Wunder, wenn sich Ihr Vierbeiner korrekt verhält – egal, ob mit dem Clicker oder mit der Leckerlitüte.
Hund und Katze aneinander gewöhnen: Vorbereitung
Katzen beizubringen, dass Hunde weder gefährlich noch feindlich gesinnt sind, ist oft schwieriger. Doch auch eigenständige Katzen können erzogen werden! Versuchen Sie, jeden Kontakt mit einem Hund zu belohnen und mit etwas Positivem zu verbinden.
Das kann ein sanftes Streicheln sein, wenn Ihre Katze einen fremden Hund durch das Wohnzimmerfenster beobachtet oder ein Leckerli, wenn sie ruhig auf dem Zaun sitzen bleibt, während sich ein unbekannter Vierbeiner nähert.
Ausreichend Freiraum lassen
Bei der eigentlichen Zusammenführung von Hund und Katze in Ihrer Wohnung sollten beide Tiere vorerst einen eigenen Bereich und die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Am einfachsten ist oft die Trennung in zwei verschiedenen Räumen. Die ersten Tage sollen die Tiere selbst keinen Kontakt haben.
Sie tragen aber Decken und Spielzeuge von Raum zu Raum, wechseln Sie zwischendurch die Schlafkissen aus und geben Sie Katze und Hund so die Möglichkeit, sich an den Geruch des fremden Tiers zu gewöhnen. Sie können Ihre Katze beispielsweise mit einem weichen Tuch abstreichen und es danach Ihrem Hund anbieten.
Mehrere Personen hinzuziehen
Kommt es zum ersten persönlichen Kontakt zwischen den Tieren, ist es ratsam, eine zweite oder dritte Person vor Ort zu haben. Hier sollte es sich in jedem Fall um Personen handeln, die beiden Tieren vertraut sind und von denen sie sich nicht bedroht fühlen.
Hund vorerst an die Leine nehmen
In der Regel ist die Katze dem größeren Hund körperlich unterlegen. Belassen Sie Ihren Hund also beim Erstkontakt an der Leine. Je nach Temperament Ihres Hundes können Sie auch eine Schleppleine verwenden.
Rückzugsmöglichkeiten schaffen
Die Katze sollte jederzeit die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Ein hoher Kratzbaum oder ein Katzenbett auf dem Schrank oder einem Regalbrett bieten Ruheplätze, die die meisten Hunde nicht erreichen können.
Hier wird sich Ihre Katze sicher fühlen. Sie kann den großen, bellenden Gesellen von oben beobachten und sich versichern, dass er gar nicht so gefährlich ist, wie er auf den ersten Blick wirkt.
Die Tiere niemals einsperren
Bitte sperren Sie Ihre Katze auf keinen Fall in einer Box ein, damit sie „sicher“ ist – ohne Fluchtmöglichkeit wird sie sich eingeengt und bedroht fühlen. Das gilt natürlich auch für Ihren Hund. Er sollte auf keinen Fall das Gefühl haben, in Konkurrenz mit der Katze zu stehen.
Getrennte Fütterung in den ersten Monaten
In den kommenden Monaten sollten Sie darauf Wert legen, dass Ihre Tiere sich einander genügend Raum geben. Ein Katzenklo ist kein Ort, um Hundespielzeuge zu vergraben.
Auch der Futternapf des anderen sollte tabu sein. Eventuell ist es am Anfang einfacher, beide Tiere getrennt zu füttern, damit es nicht zu Rivalitäten kommt. Zudem sollten sowohl Katze als auch Hund genügend Zeit mit Ihnen genießen. Knuddeln Sie, was das Zeug hält – so hat keiner das Gefühl, zu kurz zu kommen!
Wie lange dauert es, Hund und Katze aneinander zu gewöhnen?
Manchmal geht es einen Schritt vorwärts und zwei zurück. Damit es nicht zu Problemen kommt, sollten Sie beide Tiere erst allein lassen, wenn sie sich aneinander gewöhnt haben und keinerlei Ansatz zu Aggression zeigen.
Je nach Charakter und bisherigen Erfahrungen der Tiere kann dies Stunden, Tage oder Wochen dauern. Geben Sie nicht auf und führen Sie sich vor Augen, dass kein Zeitdruck besteht. Je entspannter Sie sind, desto entspannter werden Ihre Tiere sein.