Die Australian Mist, auch Australische Schleierkatze genannt, ist die einzige Katzenrasse des australischen Kontinents. Gezüchtet aus Burma, Abessinier und Hauskatze eignet sich die sanftmütige und zutrauliche Katzenrasse hervorragend als Wohnungskatze. Ihren Namen verdankt die australische Mieze der typischen Fellzeichnung, die aussieht, als wäre sie von einem leichten Schleier überzogen.
Charakter
Vor die Wahl gestellt, ob sie lieber nach draußen auf Mäusejagd gehen oder lieber bei ihren Menschen in der Wohnung bleibt, entschiede sich die Australian Mist immer für letzteres. So wird es dieser australischen Hauskatze zumindest nachgesagt. In der Tat eignet sich die umgängliche und menschenbezogene Samtpfote sehr gut für die Wohnungshaltung, denn die Gesellschaft zu ihren Menschen oder zu anderen Katzen ist ihr enorm wichtig. So wichtig, dass sie dafür sogar ihre Freiheit aufgeben würde. Das heißt jedoch nicht, dass die Australian Mist den ganzen Tag faul im Katzenkörbchen liegen würde – im Gegenteil. Die kräftig muskulöse Katze ist sehr bewegungsfreudig und verspielt. Wird sie ausschließlich in der Wohnung gehalten, sind ein Kletter- und Kratzbaum, sowie ausreichend Platz im Haus, unerlässlich.
Gesellige Wohnungskatze mit kindlichem Gemüt
Die aufgeweckte und neugierige Katze braucht auf jeden Fall Platz zum Spielen und zum Erkunden. Auch wenn sie im hohen Alter naturgemäß etwas ruhiger wird, behält die Australian Mist ihr kindliches Gemüt ein Leben lang bei. Sie liebt es, jede Ecke und jeden Winkel zu erforschen, herumzutollen, zu klettern und zu spielen. Ein Haushalt mit Kindern kommt ihr daher natürlich sehr entgegen. Aber auch bei alleinlebenden Senioren oder in einem Pärchen-Haushalt fühlt sich die Australische Schleierkatze sichtlich wohl. Dank ihres umgänglichen und unkomplizierten Wesens ist sie sehr anpassungsfähig und fügt sich nach einer normalen Eingewöhnungszeit überall gut ein. Das Alleinsein mag sie allerdings weniger – dafür ist die Australian Mist viel zu gesellig. Wer beruflich viel außer Haus ist, sollte sich deshalb lieber mehrere Katzen zulegen. Denn das Spielen mit Artgenossen liegt dieser Fellnase genauso wie die Beschäftigung mit ihren Menschen und wird sie in Ihrer Abwesenheit sicherlich gut von ihrer Langeweile ablenken.
Erscheinungsbild
Ihre Bewegungsfreude und aufgeweckte Art sieht man der Australian Mist förmlich an. Aufmerksam und erwartungsvoll schaut sie ihr Gegenüber aus großen, ausdrucksstarken Augen an. Ihr kräftig muskulöser Körper mit breiter Brust und leicht stämmigen Beinen scheint jederzeit bereit für ein kleines Bewegungsspiel. Ihre mittellangen Beine, die hinten etwas länger als vorne sind, wirken stark und athletisch. Die mittelgroße Hauskatze wiegt 3-6 kg, wobei Kater meist größer und schwerer sind als weibliche Katzen.
Typisches Merkmal: Das vom Nebel überzogene Fell
Passend zu ihrem Gesamtbild besitzt die Australian Mist einen breiten, runden Kopf mit kräftigem Schnurrhaarkissen und einem markanten Kinn. Mit den weit auseinander stehenden, mittelgroßen Ohren, die leicht nach vorne geneigt sind und zu einer abgerundeten Spitze zulaufen, erinnert die Katze mit den großen Augen ein wenig an einen Ozelot. Dies liegt nicht zuletzt an ihrer hübschen Fellzeichnung, der die Schleierkatze auch ihren Namen verdankt. So besteht das kurze und seidig-schimmernde Fell der Australierin aus drei verschiedenen Farbebenen: 1. der Grundfarbe, 2. einer zarten, dunkleren Zeichnung und 3. dem so genannten „Misted Mantel“, der durch das Ticking-Muster die darunter liegende Zeichnung leicht verschleiert wirken lässt. Übersetzt bedeutet die englische Rassebezeichnung „Australian Mist“ deshalb auch „australischer Nebel“. Und auch der deutsche Name „Australische Schleierkatze“ ist auf die charakteristische Fellfärbung dieser Katzenrasse zurückzuführen.
Farblich gibt es die Schleierkatze in sieben verschiedenen Varianten:
- Braun (schwarze Zeichnung)
- Blau
- Chocolate
- Lilac
- Gold (Cinnamon-Zeichnung)
- Pfirsich (Fawn-Zeichnung)
- Caramel
Bis 1998 hieß die Rasse übrigens „Spotted Mist“, also „gepunkteter Nebel“. Mit der Zulassung gestromter und marmorierter Fellzeichnungen wurde die Rassebezeichnung schließlich in „Australian Mist“ geändert.
Geschichte
Das hübsche Aussehen und das ausgeglichene Wesen der Schleierkatze sind keineswegs zufällig entstanden. Als die australische Züchterin Dr. Truda M. Straede im Jahr 1976 mit der Kreuzung von Burma, Abessinier und Hauskatze begann, hatte sie ein klares Ziel vor Augen: Sie wollte eine neue kurzhaarige und gepunktete Katzenrasse schaffen, die ein überaus ruhiges Wesen besitzt und sich gut für die Wohnungshaltung eignet. Mit Hilfe der drei Katzenrassen Burma, Abessinier und gepunktete Hauskatze hoffte Straede, dieses Ziel zu erreichen. Tatsächlich sind Merkmale aller drei Rassen in der heutigen Australian Mist erkennbar: Die Menschenbezogenheit und den Körperbau der Burma, das Temperament und Ticking-Muster der Abessinier und das Tabby-Muster (Tupfen) der gepunkteten Hauskatze.
Die gezielte Kreuzung der drei Rassen im Verhältnis 50 Prozent Burma plus 25 Prozent Abessinier plus 25 Prozent gepunktete Hauskatze stellte sich als sehr erfolgreich heraus. 10 Jahre später, im Jahr 1986, wurde die daraus entstandene, neue Katzenrasse „Spotted Mist“ in allen australischen Bundesstaaten offiziell anerkannt.
Zucht und Verbreitung
Die Zucht dieser vergleichsweise jungen Katzenrasse konzentriert sich bis heute auf Australien und Neuseeland. Zwar macht sich die Australian Mist auch außerhalb ihrer Heimat in Europa und den USA zunehmend einen Namen, doch die Anerkennung durch weitere Katzenverbände oder der Aufbau größerer Zuchtstätten auf dem europäischen oder amerikanischen Kontinent blieben bislang aus. Eine reinrassige Schleierkatze außerhalb Australiens zu finden, ist deshalb nicht leicht. Am ehesten werden Interessenten vermutlich in Großbritannien fündig, wobei es sich auch hier in den meisten Fällen um Katzen handelt, die von Australien nach Europa eingeführt wurden.
Gesundheit und rassetypische Krankheiten
Im Gegensatz zu manchen überzüchteten Rassen leidet die Australian Mist, deren Zucht sich bislang auf Australien konzentriert, unter keinerlei rassespezifischen Krankheiten. Die Rasse gilt als sehr gesund und robust. Ein Lebensalter von 15 Jahren und älter ist keine Seltenheit. Vor typischen „Katzenkrankheiten“ ist die Schleierkatze natürlich nicht gefeit. Erkrankungen der oberen Atemwege oder eine bakterielle Infektion in Magen und Darm können nicht ausgeschlossen werden. Bei Freigängern besteht außerdem ein erhöhtes Risiko von Parasitenbefall. Impfungen gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut und Leukose sind daher besonders für Katzen, die auch Freilauf bekommen, unbedingt empfehlenswert. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Tierarzt, welche Impfungen für Ihre Katze wichtig sind und wann diese durchgeführt werden müssen.
Pflege und Ernährung
Nicht nur Impfungen, auch eine artgerechte Pflege und Ernährung, tragen zur Gesundheit der Katze in hohem Maße bei. Wer sich auskennt, weiß, dass dies nicht mit viel Arbeit verbunden sein muss. Die Fellpflege der kurzhaarigen Australierin erledigt sich zum Glück fast von selbst. Ab und zu sollten Sie allerdings die abgestorbenen Haare mit einem Tuch oder einer weichen Bürste entfernen.
Einen großen Anteil am Wohlbefinden Ihrer Katze hat eine gesunde Ernährung. Ein hochwertiges Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil ist für Ihre Australian Mist die richtige Wahl. Auf zu viel Getreide und Kohlenhydrate sollte verzichtet werden, da Katzen diese nicht optimal verwerten können. Geben Sie Ihrer Katze auch niemals etwas von Ihrem Essen ab. Dieses ist in der Regel zu fettig und zu stark gewürzt für das sensible Magen-Darm-System der vierbeinigen Samtpfoten.
Achten Sie darüber hinaus auf die jährlichen Vorsorgetermine bei Ihrem Tierarzt. Katzen zeigen mögliche Beschwerden häufig erst sehr spät und leiden zunächst still vor sich hin. Um sicher zu gehen, dass Ihre Australian Mist rundum gesund ist, sollte sie deshalb regelmäßig vom Fachmann durchgecheckt werden.
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Haltung einer Australian Mist
Die Australian Mist ist in vielerlei Hinsicht pflegeleicht – nicht nur in Bezug auf ihr Fell oder ihr Futter, auch hinsichtlich ihrer Haltungsanforderungen. Sie braucht keinen riesigen Garten und keinen mehrstündigen Freigang, sondern arrangiert sich auch sehr gut mit einer reinen Wohnungshaltung. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie viel Zeit mit ihren Menschen verbringen darf oder sogar Artgenossen als Spielkameraden an die Seite gestellt bekommt. Australische Schleierkatzen sind überaus soziale Tiere, die den Kontakt zu anderen Lebewesen mehr brauchen, als ein großes Haus oder überdimensionale Kletterbäume. Wer viel unterwegs ist und eine unabhängige Katze sucht, die tagsüber die meiste Zeit allein durch die Umgebung streift, ist mit dieser Katzenrasse eher schlecht beraten.
Für wen eignet sich die Australian Mist?
Die australische Katze ist zweifellos ein unkompliziertes und sehr umgängliches Haustier, das sich dem Leben ihrer Menschen gut anpassen kann. Auf ihre Kosten kommt sie aber vor allem bei Katzenliebhabern, die Zeit und Freude haben, sich mit ihr zu beschäftigen und die die gemeinsamen Stunden genauso schätzen wie sie. Glücklich macht sie auch ein oder mehrere Artgenossen im Haus, mit denen sie nach Lust und Laune spielen und auf Erkundungsjagd gehen kann. Denn auch wenn sie die menschliche Nähe über alle Maßen schätzt – ein „Sofalöwe“ ist die Australian Mist deshalb noch lange nicht. Die neugierige Katze liebt es Neues auszukundschaften und sich an einem Kratz- und Kletterbaum „abzuarbeiten“. Sorgen Sie deshalb auch für genügend Abwechslung in Form von Katzenspielzeug und Bewegungsspielen. Dies ist besonders wichtig bei Katzen, die viel oder sogar ausschließlich in der Wohnung gehalten werden. Natürlich können Sie Ihre Australian Mist auch an einen täglichen Freigang gewöhnen. Die meiste Zeit wird die menschenbezogene Mieze allerdings wohl immer in den heimischen vier Wänden, in der Nähe zu ihren Besitzern, verbringen.
Wo kann ich eine Australian Mist kaufen?
Eine Katze, die sanft, zutraulich und menschenbezogen ist, die hübsch aussieht und noch dazu auch für die Wohnungshaltung infrage kommt, hat verständlicherweise viele Fans. Den Wunsch nach einer reinrassigen Australian Mist werden sich allerdings die wenigsten von ihnen erfüllen können – es sei denn, sie leben in Australien oder in Neuseeland. Zwar spricht die zunehmende Bekanntheit der Katzenrasse dafür, dass sich demnächst auch in Europa Züchter dieser besonderen Rasse annehmen, doch wer sich den Wunsch nach einer Katze bald erfüllen möchte, sollte sich gegebenenfalls zunächst nach einer anderen Rasse umschauen. Vielleicht haben Sie das Glück und finden eine Katze, die zumindest „anteilig“ eine Australian Mist ist. Sprechen Sie mit Katzenzüchtern und schauen Sie im Tierheim vorbei, ob Sie eine Katze finden, die Ihren Vorstellungen am nächsten kommt.