Mit ihrem auffälligen Fell zieht die Glückskatze alle Blicke auf sich.
Rot, schwarz und weiß – mit ihrem dreifarbigen Fell fällt die Glückskatze sofort auf. Wie kommt die besondere Fellzeichnung zustande? Warum sind nahezu alle Glückskatzen weiblich? Bringt die Glückskatze wirklich Glück? Antworten zu diesen Fragen lesen Sie hier im Artikel.
Glückskatzen sind keine eigene Katzenrasse an sich. Die Bezeichnung beschreibt eine spezielle Farbe und Musterung des Katzenfells.
Katzen, deren Fell in den Farben Schwarz, Rot und Weiß gemustert ist, werden im Volksmund Glückskatzen genannt. Züchter verwenden oft auch die Bezeichnung „Tricolor“. Im englischen Sprachraum nennt man die dreifarbigen Katzen „calico cats“, nach einem bunt bedruckten Baumwollgewebe namens Kaliko.
Tricolor-Katzen kommen demnach bei vielen verschiedenen Rassen vor:
Wie entsteht die dreifarbige Fellzeichnung der Glückskatze?
Die dreifarbige Glückskatze und die zweifarbige Schildpatt-Katze werden oft miteinander verwechselt. Während das Fell der Schildpatt-Katze schwarz-rot gemustert ist, kommt bei der Glückskatze noch die Farbe Weiß hinzu.
Genetisch gesehen, haben beide Fellzeichnungen einiges miteinander gemeinsam.
Grundfarben des Katzenfells: Schwarz und Rot
Alle Fellfarben, Schattierungen und Muster bei Katzen gehen auf die beiden Grundfarben Schwarz und Rot zurück. Das Farbpigment Eumelanin sorgt für schwarzes Fell, das Farbpigment Phäomelanin für rotes Fell.
Diese beiden Pigmente können in unterschiedlichen Anteilen vorhanden sein und ergeben so die verschiedenen Farbvarianten. Setzt sich das Fell aus schwarzen und roten Flecken zusammen, spricht man von einer Schildpatt-Katze.
Sorgt für weiße Flecken: Das Scheckungsgen
Hat eine Katze weiße Flecken, ist das sogenannte „Scheckungsgen“ (S-Gen) aktiv. Es sorgt für die weißen Bereiche im Katzenfell. Größe und Verteilung der Flecken sind dabei dem Zufall überlassen.
Das Scheckungsgen macht aus einer schwarz-roten Schildpatt-Katze eine schwarz-rot-weiße Glückskatze. Diese Gen-Kombination ist ausgesprochen selten und eine Katze benötigt durchaus ein Quäntchen Glück, um mit dieser besonderen Fellzeichnung auf die Welt zu kommen.
Warum sind fast alle Glückskatzen weiblich?
Wenn Ihnen eine Glückskatze begegnet, können Sie davon ausgehen, dass es sich um ein Weibchen handelt. Warum das so ist, hat genetische Ursachen:
Das Gen für die Fellfarbe einer Katze befindet sich auf dem X-Chromosom. Weibliche Tiere haben zwei X-Chromosomen, wobei eines von der Mutter und das andere vom Vater stammt. Genetisch gesehen, kann ein Katzenweibchen schwarz und rot sein – etwa, wenn die Mutter schwarzes und der Vater rotes Fell hat.
Während der embryonalen Entwicklung wird eines der beiden X-Chromosomen abgeschaltet. Die Abschaltung erfolgt jedoch nicht gleichmäßig. Mal wird das mütterliche, mal das väterliche X-Chromosom stillgelegt. Das bedeutet: Mal wird die schwarze Fellfarbe unterdrückt, mal die rote. Dadurch entstehen die unterschiedlich gefärbten Flecken im Fell.
Die weißen Partien werden – unabhängig davon – vom Scheckungsgen beigesteuert.
Männliche Katzen haben nur ein X-Chromosom und dazu ein Y-Chromosom. Deshalb können Kater nur eine genetische Fellfarbe haben: Entweder Schwarz oder Rot. Ist das Scheckungsgen aktiv, können Kater auch schwarz-weiß oder rot-weiß geschecktes Fell haben – niemals aber schwarz-rot-weiß geschecktes Fell.
Eine Ausnahme bilden Kater, die aufgrund einer genetischen Anomalie zwei X-Chromosomen und ein Y-Chromosom haben. Aufgrund der beiden X-Chromosomen kann ihr Fell wie bei den Weibchen schwarz-rot gefleckt sein. Kater mit dieser Anomalie, die auch Klinefelter-Syndrom genannt wird, sind unfruchtbar.
Charakter: Eine kleine Diva?
Glückskatzen gelten als kleine Diven. Ihnen wird nachgesagt, dass sie „zickiger“ sind als andersfarbige Samtpfoten. Bis jetzt gibt es kaum wissenschaftliche Belege für diese Vermutung.
Studie über „aggressive Glückskatzen“
In einer Studie aus dem Jahr 2015 wollen US-amerikanische Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Fellfarbe und dem Charakter einer Katze gefunden haben. Mehr als 1.000 Katzenhalter hatten für die University of California einen Fragebogen zum Verhalten ihrer Samtpfoten ausgefüllt.
Demnach sollen sich dreifarbige, schwarzweiße und grauweiße Katzen eher aggressiv gegenüber Menschen gezeigt haben.
Das Verhalten der Stubentiger hing auch von der jeweiligen Situation ab: Schwarz-weiße Katzen waren vor allem dann ungehalten, wenn sie angefasst wurden. Grau-weiße waren vor allem beim Tierarzt aggressiv, während die Glückskatzen sich eher im normalen Alltag von ihrer widerspenstigen Seite zeigten.
Solche Studien sind mit Vorsicht zu genießen, denn aggressives Verhalten bei einer Katze kann verschiedene Ursachen haben. Manche Katzen werden zum Beispiel nach einer Kastration aggressiv. Dass es an der Fellfarbe liegt, wenn eine Katze „ungehalten“ wird, ist relativ unwahrscheinlich.
Wenn Sie herausfinden möchten, ob Ihre Katze glücklich ist, hilft Ihnen dieser Artikel im zooplus Magazin weiter: Ist meine Katze glücklich?
Glückskatzen als Glücksbringer
In einigen Kulturen gelten dreifarbige Katzen als Glücksbringer – wahrscheinlich, weil sie so selten sind.
Vor allem in Japan haben sie einen hohen Stellenwert. Früher wurden sie oft als Schiffskatzen eingesetzt, um die Besatzung auf ihrer Reise vor Unwettern und Krankheiten zu beschützen.
Noch heute ist die „Maneki Neko“, die Winkekatze, ein beliebter japanischer Glücksbringer. Es handelt sich dabei um eine aufrecht sitzende Katzenfigur, die mit erhobener Pfote das Glück herbeiwinken soll. Eine dreifarbige Winkekatze soll besonders viel Glück und Wohlstand versprechen.
Auch in England gilt die dreifarbige „calico cat“ als Glücksbringer. Im US-Bundesstaat Maryland wurde sie im Jahr 2001 zur „Staatskatze“ ernannt, denn ihre Farben ähneln dem Federkleid des Baltimoretrupial, dem Staatsvogel Marylands.
Eine Glückskatze kaufen
Die besondere Fellzeichnung einer Glückskatze ist immer ein Zufallsprodukt und kann nicht gezielt herbeigezüchtet werden. Wenn Sie eine Tricolor-Katze kaufen möchten, könnte eine der oben aufgeführten Katzenrassen infrage kommen.
Was kostet eine Glückskatze?
Der Preis für eine Glückskatze richtet sich nach dem Preis für die jeweilige Rasse. Auch für die Haltung und Pflege einer Tricolor-Katze gilt das, was für die jeweilige Rasse gilt.
Eine Glückskatze bekommen Sie demnach bei einem Züchter oder vom Bauernhof. Vielleicht werden Sie auch in Ihrem örtlichen Tierheim fündig – wenn Sie Glück haben.
Perser, Siam, Maine Coon oder Britisch Kurzhaar? Egal für welche Katzenrasse Sie sich entscheiden: Wenn es eine echte Rassekatze werden soll, geht kein Weg an einem seriösen Katzenzüchter vorbei. Doch woran erkennen Sie, dass der ausgewählte Züchter wirklich seriös und die Kitten gesund sind? Um sicher zu gehen, dass Sie eine gute Wahl getroffen haben, sollten Sie dem Züchter die folgenden 10 Fragen stellen.
Sie möchten Ihr Zuhause mit einer oder zwei Katzen teilen? Wunderbar! Doch was für eine Katze soll es sein: Lieber eine Rassekatze mit Stammbaum oder eine kunterbunte Wald-Wiesen-Mischung? Wir geben Tipps, die Ihnen bei der Entscheidung helfen.
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